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Klima-Glossar
Grenzen der Lebenszyklusanalyse
Grenzen der Lebenszyklusanalyse
Vor über einer Woche aktualisiert

Eine Ökobilanz oder Lebenszyklusanalyse (Life Cycle Assessment, LCA) ist eine Methode zur Analyse der Umweltauswirkungen eines Produkts während seines Lebenszyklus. Dafür müssen zunächst die Grenzen des Lebenszyklus festgelegt werden. Es gibt verschiedene Methoden zur Festlegung dieser Grenzen, die alle zu einer unterschiedlichen Breite und Tiefe der Analyse führen. Der Umfang einer Lebenszyklusanalyse sollte auf der Grundlage der Unternehmensziele durchgeführt werden. Ziele und Umfang sind integraler Teil einer Lebenszyklusanalyse und spielen eine wichtige Rolle bei der Festlegung der Grenzen. Dabei ist zu bedenken, dass diese Grenzen sowohl für die gesamte LCA als auch nur für bestimmte Teile, wie etwa die CO2-Emissionen, gelten können.

Dies sind die gebräuchlichsten Ansätze für eine Lebenszyklusanalyse:

Cradle-to-grave

Dieser Ansatz wird in der Regel bei der Durchführung einer vollständigen LCA verwendet. Dabei werden alle Umweltaspekte von der Ressourcengewinnung (cradle; Wiege) über die Nutzungsphase bis hin zur Entsorgung des Produkts (grave; Grab) betrachtet.

Cradle-to-gate

Bei diesem Ansatz handelt es sich in der Regel um eine partielle LCA, da nicht der gesamte Lebenszyklus eines Produkts betrachtet wird, sondern nur die Umweltauswirkungen, die von der Ressourcengewinnung (cradle) bis zur Produktion und Herstellung des Produkts (gate; Tor) auftreten. Die Analyse endet, wenn das Produkt das Werkstor erreicht, also bevor es zum Kunden transportiert wird. Dieser Ansatz wird vor allem bei Produkten angewandt, bei denen der größte Teil der Emissionen in der Produktionsphase anfällt und die während der Nutzungs- und Wartungsphase wenige bis gar keine Treibhausgase emittieren (z. B. Schlüssel, Türen, Bücher usw.). Die Cradle-to-Gate-Methode wird häufig als Grundlage für Umweltproduktdeklarationen (EPDs) verwendet.

Cradle-to-cradle

Der Cradle-to-Cradle-Ansatz ist die ganzheitlichste Analysemethode. Er folgt denselben Schritten wie der Cradle-to-Grave-Ansatz, ersetzt aber den letzten Schritt, die Entsorgung, durch einen Recyclingprozess, und schließt somit den Kreislauf.

Gate-to-gate

Dieser Ansatz betrachtet nur die Umweltaspekte des Produktions-/Herstellungsprozesses, wobei die Ressourcengewinnung sowie die Auswirkungen des fertigen Produkts nach Verlassen des Werks außer Acht gelassen werden.

Für Logistik und Transport:

Well-to-tank (WTT)

WTT betrachtet nur die erste Phase der Energiebeschaffung, d.h. die Gewinnung der Rohstoffe und die Raffination eines Brennstoffs.

Tank-to-wheel (TTW)

TTW ist der Teil des Lebenszyklus eines Brennstoffs, der aus dessen Verbrennung besteht, also die Nutzungsphase.

Well-to-wheel (WTW)

WTW ist eine Kombination aus WTT und TTW und deckt daher den gesamten Lebenszyklus eines Brennstoffes ab.

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