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Klimawandel
Vor über einer Woche aktualisiert

Der Begriff Klimawandel beschreibt die sich verändernden Temperatur- und Wettermuster weltweit. Erfahre im Folgenden mehr über die wichtigsten Fragen hierzu.

Die globalen Durchschnittstemperaturen sind seit der vorindustriellen Zeit um mehr als 1℃ gestiegen

Das Klima der Erde verändert sich. Es gibt zahlreiche Belege für Veränderungen in unserem Wetter, den Ozeanen, den Ökosystemen und vielem mehr. Die globalen Temperaturen sind in den letzten Jahrzehnten stark angestiegen - um etwa 0,7℃ im Vergleich zu unseren Basiswerten zwischen 1961 bis 1990. Wenn wir bis zum Jahr 1850 zurückgehen, stellen wir fest, dass die Temperaturen damals noch einmal um 0,4℃ kälter waren, was insgesamt einem durchschnittlichen Temperaturanstieg von 1,1℃ entspricht. Einige, aber bei weitem nicht alle Veränderungen können auf natürliche Schwankungen zurückgeführt werden, dennoch ist unbestritten, dass menschliche Aktivitäten einen entscheidenden Anteil an diesem Temperaturanstieg haben.

Erhöhte Treibhausgasemissionen in die Atmosphäre sind die Hauptursache für diesen Temperaturanstieg

Bestimmte Gase in der Atmosphäre verhindern, dass die Wärme entweicht. Langlebige Gase, die semipermanent in der Atmosphäre verbleiben und weder physikalisch noch chemisch auf Temperaturänderungen reagieren, werden als treibende Kraft des Klimawandels angesehen. Menschliche Aktivitäten setzen pro Jahr Milliarden Tonnen Kohlendioxid (CO2) und andere wärmespeichernde Gase, die so genannten Treibhausgase, in die Atmosphäre frei und tragen somit zum Klimawandel bei. Dieser wird sich auch in Zukunft fortsetzen. Je mehr Treibhausgase wir ausstoßen, desto größer werden die künftigen Klimaveränderungen sein.

Die Bedeutung von 1,5°C und der dringende Handlungsbedarf

Im November 2018 veröffentlichte das Intergovernmental Panel on Climate Change (IPCC) eine Studie, in der vor den verheerenden Auswirkungen einer globalen Erwärmung um 1,5 °C über dem vorindustriellen Niveau auf natürliche und menschliche Systeme gewarnt wurde. Dazu gehören der Verlust der arktischen Eisschilde, der Anstieg des Meeresspiegels, die Erwärmung der Ozeane, der Verlust der biologischen Vielfalt, immer extremere Wetterereignisse wie Hitzewellen, Dürren, Stürme, Küsten- und Binnenüberschwemmungen, die zu größerer Ernährungsunsicherheit, Zerstörung von Lebensgrundlagen und Vermögenswerten sowie zum Verlust von Menschenleben führen.

Bei den derzeitigen Emissionsraten führt die von Menschen verursachte Erwärmung zu einem Anstieg der globalen Durchschnittstemperatur um etwa 0,2 °C pro Jahrzehnt. Wenn dieses Tempo unvermindert anhält, könnte die globale Erwärmung bereits im Jahr 2030 1,5°C erreichen. Laut wissenschaftlichen Erkenntnissen müssen wir die globalen Treibhausgasemissionen (THG) bis 2030 (gegenüber 2010) halbieren und bis ca. 2050 weltweit Netto-Null-Emissionen erreichen, um eine Chance von mehr als 50 % zu haben, einen katastrophalen Klimazusammenbruch zu vermeiden.

Die aktuelle Klimapolitik wird zwar Emissionen reduzieren, aber nicht schnell genug

Die derzeitigen politischen Maßnahmen zur Verringerung der Treibhausgasemissionen werden wahrscheinlich einen gewissen Einfluss auf die künftige Erwärmung haben, doch die Kluft zwischen den von den Ländern tatsächlich zugesagten Emissionsreduzierungen (Nationally Determined Contributions - NDCs) und den für eine Begrenzung der Erwärmung auf 1,5°C erforderlichen Maßnahmen wird immer größer. Ausgehend von den derzeitigen, nicht verbindlichen NDC-Zusagen steuert die Welt auf einen Temperaturanstieg von 2,8°C zu. In Wirklichkeit könnte diese Zahl sogar noch höher sein, da die NDC nicht einheitlich und lückenhaft umgesetzt werden.

Den Unternehmen kommt bei der Schließung dieser Emissionslücke eine Schlüsselrolle zu

Das Handeln, die Ressourcen, die Innovationsfähigkeit und die große Reichweite von Unternehmen sind entscheidend sein für die rasche Dekarbonisierung von Industrien, Infrastrukturen, Wertschöpfungsketten und der von uns produzierten und konsumierten Güter. Die Maßnahmen des nächsten Jahrzehnts, also der nächsten zwei Konjunkturzyklen, werden bestimmen, ob es gelingt, die Erwärmung auf 1,5°C zu begrenzen. Unternehmen haben die Verantwortung, diesen Wandel voranzutreiben und ihre Mitarbeiter*innen, Kund*innen, Investor*innen und vor allem die Gesellschaften, denen sie dienen, zu schützen.

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