Zum Hauptinhalt springen
Alle KollektionenProduktleitfaden: LogProduct Carbon Footprint (PCF)
Anleitung: Wie du deinen Product Carbon Footprint (PCF) in Cozero einrichtest
Anleitung: Wie du deinen Product Carbon Footprint (PCF) in Cozero einrichtest

Schritt-für-Schritt-Anleitung für die Erstellung deines Produktprofils in der Cozero Climate Action Platform.

Vor über einer Woche aktualisiert

Das Einrichten deiner Produkte ist der erste Schritt zu einem erfolgreichen Product Carbon Footprint (PCF) in der Cozero Climate Action Platform. Dieser Leitfaden bietet Einblicke in die Erstellung eines Produktprofils, von der Auswahl der richtigen Maßeinheit des Produkts bis hin zur Sicherstellung, dass deine Daten den richtigen Zeitraum abdecken. Diese Auswahl bestimmt, wie dein Product Carbon Footprint gemessen wird, welche Art von Daten du verwenden kannst und wie du die Ergebnisse am besten nutzt.


Einrichtung deines Produkts in Cozero


Maßeinheit des Produkts

Die Maßeinheit des Produkts definiert die Produkteinheit, die dein PCF misst. Dies ist eine wichtige Definition, da sie die Grundlage für die Datenerfassung und die Inventurergebnisse bildet und genau definiert, was gemessen wird und auf welches Ergebnis sich deine Messung bezieht. Im Idealfall werden die folgenden drei Kriterien ausgewogen berücksichtigt:

  1. Sie definiert die zu bewertende Menge (z.B. 1 T-Shirt oder 1 kg T-Shirts in verschiedenen Größen);

  2. Sie passt zu den Daten, die du hast, um die Emissionen des Produkts zu messen;

  3. Sie spiegelt wider, wie das Produkt in deinen Verkaufs- oder Produktionsmengen erfasst wird (siehe „Menge”).

Für physische Produkte wird dies oft als Gewicht ausgedrückt, es kann aber auch z.B. m³ (für Gasprodukte) oder m² (für Printwerbekampagnen) sein.

In Ökobilanz-Methoden wie sie in internationalen Standards wie der ISO 14044 definiert sind, gibt es typischerweise zwei Möglichkeiten, die Messungseinheit des Produkts zu bestimmen. Diese Methoden sollten immer auf einen PCF angewendet werden, um die besten Ergebnisse zu erzielen. Welcher Ansatz gewählt wird, hängt von der Art des Produkts und den in der Analyse betrachteten Lebenszyklusphasen ab.

Eine funktionelle Einheit sollte verwendet werden, wenn:

  • das analysierte Produkt ein Endprodukt ist; und

  • der Lebenszyklus über die „Cradle-to-Gate”-Grenze hinaus analysiert wird.

Dies ist eine umfassende Produktdefinition, da sie die Funktion beschreibt, die eine bestimmte Produktmenge während ihres gesamten Lebenszyklus erfüllt. Dies umfasst typischerweise den Verwendungszweck des Produkts, die Nutzungsdauer und das Leistungsniveau des Produkts.

Beispiel: Eine funktionelle Einheit für ein Waschmittel könnte lauten: „Empfohlene Dosierung 20 ml zum Waschen von 5 kg Trockenwäsche in mittelhartem Wasser.” Dies definiert die Produktmenge und die Funktion, die sie erfüllt.

In der Analyse würdest du dann die Auswirkungen des Produkts basierend auf der Grundlage dieser Einheit messen, z.B. durch die Messung der für 20 ml benötigten Rohstoffe und durch Festlegung von Annahmen für die Nutzungsphase, um den Energie- und Wasserverbrauch für ein typisches Waschprogramm für 5 kg Wäsche zu messen.

In Cozero wirst du nur gebeten, die Produkt-Maßeinheit in typischen messbaren Mengen einzugeben. Du kannst die Funktion für Dokumentationszwecke definieren, wie es am besten zu deinem Produkt passt. Wir empfehlen dir entweder:

  1. die Funktion des Produkts zu definieren (z.B. basierend auf einer empfohlenen oder typischen Verwendung) und dann die Produktmenge zu bestimmen, die erforderlich ist, um diese Funktion zu erfüllen; oder

  2. die Menge des Produkts zu definieren, die du messen möchtest, und dann die funktionelle Einheit basierend auf der Menge zu bestimmen.

Eine deklarierte Einheit kann verwendet werden, wenn:

  • das Produkt ein Zwischenprodukt ist, für das die Endfunktion nicht definiert werden kann; und

  • die Bewertung auf eine „Cradle-to-Gate”-Grenze beschränkt ist.

Eine deklarierte Einheit misst nur die Menge des Produkts. Dies kann basierend auf dem Endziel der PCF-Analyse definiert werden. Wenn du die Ergebnisse mit deinen Kunden teilen möchtest, die Emissionsdaten angefordert haben, kannst du z.B. das Produkt basierend auf der Art und Weise messen, wie du den Vertrieb verfolgst, z.B. 1 kg Produkt. Wenn du die Klimaleistung pro Verpackungsgröße messen möchtest, um die Auswirkungen von Änderungen am Verpackungsdesign leicht überprüfen zu können, kannst du das Produkt auf der Grundlage des in einer Flasche verpackten Volumens messen, z. B. 750 ml.

Unabhängig davon, welchen Ansatz du auch wählen möchtest, ist es wichtig, dass du alle Dateneingaben in jeder Lebenszyklusphase an die hier eingegebene Menge anpasst. So stellst du sicher, dass sich deine Berechnungen immer auf die gleiche Menge beziehen und dein Product Carbon Footprint korrekt berechnet wird.


Zeitintervall

Diese Eingabe definiert den Zeitraum, auf den sich dein Product Carbon Footprint bezieht. Grundsätzlich ist hier der Zeitraum gemeint, in welchem du deine Daten gesammelt hast, und würde das Herstellungs- oder Verkaufsjahr des Produkts widerspiegeln. Für genaue Ergebnisse empfehlen wir dringend, alle Daten aus demselben Zeitraum zu sammeln. Dies gibt dir das genaueste Bild der Leistung deines Produkts. Um Fehler bei der Datenerfassung aufgrund z.B. abnormaler Produktionsbedingungen zu vermeiden, ist es ratsam, Daten über einen längeren Zeitraum zu mitteln, z.B. ein Kalenderjahr. Manchmal erfordern spezifische PCF-Standards oder Lieferantenanforderungen die Angabe eines bestimmten Zeitraums. Es ist wichtig, diese Anforderungen zu verstehen und ihnen zu folgen.


Produkttyp

Wähle den Produkttyp, zu dem dein Produkt gehört. Dieser Schritt ist erforderlich, um Annahmen in den nachgelagerten Lebenszyklusphasen (Vertrieb & Lagerung, Nutzung und End-of-Life) zu generieren. Die Auswahl führt zu von Cozero vorgeschlagenen Annäherungen zu diesen Phasen. Daten für diese Phasen sind oft schwer selbst zu beschaffen, deshalb bieten wir dir recherchierte Durchschnittswerte als Ausgangspunkt an.

Ein Beispiel: Für den Produkttyp „T-Shirts" zeigen unsere Recherchen, dass sie im Durchschnitt 45 Mal gewaschen und getrocknet und 13,5 Mal gebügelt werden. Wir wissen auch, dass T-Shirts im Durchschnitt 1.200 km zum Lager und 250 km weiter zum Geschäft transportiert werden und dass die Verbraucher 5 km zum Geschäft fahren, um 2 T-Shirts zu kaufen. Hast du genauere Daten? Perfekt, du kannst unsere Durchschnittswerte einfach bearbeiten oder löschen und deine eigenen Daten hinzufügen. Du findest keinen passenden Produkttyp? Kein Problem. Lass dieses Feld einfach leer. Du kannst deinen Product Carbon Footprint trotzdem berechnen, wir können dir nur (noch) nicht mit recherchierten Durchschnittswerten helfen.


Produktcode

Dies ist ein Textfeld, in das du jede interne Bezeichnung, jeden Code oder jede Seriennummer für dein Produkt einfügen kannst. Mit dem Produktcode kannst du die relevanten Produkte in deiner Cozero-Produktübersicht leicht finden. Du kannst auch bilaterale Codes verwenden, die du mit deinem Kunden definiert hast, um die Kommunikation der Ergebnisse zu erleichtern.


Produktversion

Eine der wichtigsten Funktionen eines PCF ist die Überwachung der Produktleistung im Laufe der Zeit. Dies beinhaltet die Berechnung von Product Carbon Footprints in regelmäßigen Abständen. Regelmäßige Vergleichsberechnungen können alle Zu- oder Abnahmen von Emissionen widerspiegeln, die mit Änderungen im Produktlebenszyklus verbunden sind, wie z.B. Rohstoffeinsatz, Produktionsprozesse oder Nutzung des verkauften Produkts.

Die Verwendung von PCFs zur Überwachung kann zu PCFs mit ähnlichen kommerziellen Namen, aber unterschiedlichen PCF-Profilen führen. Aus diesem Grund ist es wichtig, etwaige Produktvarianten durch die Verwendung einer eindeutigen Versionsnummer zu verfolgen. Dies könnte beispielsweise das Herstellungs- oder Verkaufsjahr des Produkts umfassen.


Produktursprung

Emissionsfaktoren, die die Menge der Treibhausgase definieren, die durch eine bestimmte Aktivität emittiert werden, können je nach geografischem Standort stark variieren. Daher ist es wichtig, den Herstellungsort deines Produkts zu definieren. Durch die Auswahl eines Landes in deinem Produktprofil werden deine Herstellereingaben automatisch an regionale Informationen angepasst, wie z.B. den durchschnittlichen Strommix des ausgewählten Landes.


Lieferanten

Einige Lebenszyklusphasen umfassen die Eingabe eines Lieferanten. Hier kannst du angeben, ob die bilanzierte Aktivität von dir selbst oder einem externen Lieferanten durchgeführt wurde. Die Eingabe von Lieferanten ermöglicht es dir, die Emissionen pro Lieferant zu verfolgen und die wichtigsten Lieferanten zu identifizieren, mit denen du für Dekarbonisierungsbemühungen in der Wertschöpfungskette zusammenarbeiten kannst. Außerdem kannst du Lieferanten mit benutzerdefinierten Emissionsfaktoren verknüpfen. Auf diese Weise kannst du die verwendeten Emissionsfaktoren leicht verfolgen und den genauesten Faktor verwenden, um die Materialien zu berücksichtigen, die du kaufst.


Menge

Am Ende des PCF kannst du festhalten, wie viele Einheiten des Produkts du wann hergestellt oder verkauft hast. Mit diesen Mengen erhältst du die Gesamtemissionen eines Produkts über die Zeit. Wir empfehlen dir, den gleichen Zeitraum zu wählen, den du für die Quantifizierung deines Product Carbon Footprints verwendet hast. Auf diese Weise kannst du Änderungen oder Effizienzverbesserungen in den Prozessen berücksichtigen und erhältst ein möglichst genaues Bild deiner Produktion.

🧮 Produkt-Emissionen für einen bestimmten Zeitraum = (Product Carbon Footprint einer Maßeinheit des Produkts) x (Gesamtmenge für diesen Zeitraum)

Beispiel: 4,7 kg CO2e für T-Shirts im November 2022 = (15,93 g CO2e pro T-Shirt) x (295 T-Shirts produziert im November)

Verwendung von Produktprofilen zur Aktualisierung und Neuberechnung von PCF-Daten

Die regelmäßige Messung und Aktualisierung der Klimaauswirkungen von Produkten ist ein wesentlicher Bestandteil der Nachhaltigkeitsmaßnahmen eines Unternehmens. Dies kann aufgrund von Änderungen bei den Materialien oder dem Energiemix in der Produktion oder einfach durch die Aktualisierung der Werte für ein neues Jahr geschehen. Möglicherweise möchtest du auch einfach die Produktionsmengen aktualisieren, um die Emissionen aus der Produktion besser zu überwachen.

In Cozero kannst du deine PCFs einfach verfolgen, indem du die Produkt- und PCF-Eigenschaften im Produktprofil definierst. Unten listen wir drei verschiedene Anwendungsbeispiele für die Erstellung neuer oder die Aktualisierung bestehender PCFs auf.

1. Hinzufügen eines neuen Produkts & PCF:

Du kannst ein neues Produkt einführen und seinen CO2-Fußabdruck berechnen, indem du einen neuen Produktnamen, Produktcode und Produktversion erstellen. Du kannst beliebige Produktcodes oder Versionsnummern verwenden. Zur Vereinfachung verwenden wir in unseren Beispielen v1 als erste Version eines Produkts-PCF und v2 für den nachfolgenden PCF desselben Produkts.

Beispiel Eingaben:

  • Produktname: Hardshell-Jacke Rot

  • Produktcode: 123456

  • Produktversion: v1

2. Erstellung eines neuen PCF für ein bestehendes Produkt

Du hast bereits einen Footprint (v1) für ein Produkt berechnet, möchtest aber einen neuen berechnen, z.B. aufgrund von Änderungen bei den Daten oder Produkteingaben. Du kannst den bestehenden Produktnamen und Produktcode verwenden und eine neue Produktversion erstellen, z.B. v2. Auf diese Weise kannst du einen neuen Product Carbon Footprint für das Produkt erstellen und gleichzeitig die ursprüngliche Version zur Verfolgung der Emissionen beibehalten.

Beispiel Eingaben:

  • Produktname: Hardshell-Jacke Blau

  • Produktcode: 123456

  • Produktversion: v2

3. Aktualisierung eines bestehenden PCF

Wenn du Daten zu einem bestehenden PCF hinzufügen möchtest, musst du den aktuellen Produktnamen, den Produktcode und die Produktversion beibehalten. Dadurch werden alle Daten, die du in den ursprünglichen PCF eingeben, geändert, während andere Informationen erhalten bleiben. Wenn du beispielsweise die Mengen für ein Produkt aktualisieren möchtest, für das du bereits einen gültigen PCF berechnet hast, musst du keine neuen Dateien für Lebenszyklusphasen erstellen, die du nicht ändern musst; die vorhandenen bleiben anwendbar. Du kannst einfach eine neue Mengendatei mit aktualisierten Informationen hochladen.

Beispiel Eingaben:

  • Produktname: Hardshell-Jacke Blau

  • Produktcode: 123456

  • Produktversion: v1

Die erste Eingabe ist immer schwer

Mit dem folgenden Video führen wir dich durch ein Beispiel für die Dateneingabe in Cozero.

Im nächsten Artikel der Product Carbon Footprint-Serie erfährst du, wie du Emissionen in jeder Phase des Produktlebenszyklus berechnen kannst. Möchtest du deine Grundlagen auffrischen? Lies hier unseren Leitfaden zum Festlegen des Scopes und der Systemgrenze deiner Product Carbon Footprint (PCF)-Bilanz.

Hat dies deine Frage beantwortet?