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EU-Vorschriften
Das Verpackungsgesetz: Was Hersteller wissen müssen
Das Verpackungsgesetz: Was Hersteller wissen müssen
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Verfasst von Luisa
Vor über einer Woche aktualisiert

In unserem Help Center wollen wir dir die bestmögliche Beratung für dein Unternehmen geben, damit du mit den wichtigsten Tipps und Ratschlägen startklar bist. In dem heutigen Artikel geht es um die wichtigsten Fakten zum EU-weiten Verpackungsgesetz - besonders wichtig für Hersteller (Marken).

WAS GENAU IST DAS VERPACKUNGSGESETZ?

Verpackungen finden sich überall in unserem Alltag. Wir begegnen ständig verpackten Produkten, zum Beispiel beim Verkauf oder beim Transport - die Verpackung ist immer ein Teil des Produkts. Dabei sind bestimmte Anforderungen und Vorgaben zu beachten, wie sie beispielsweise im EU-Verpackungsgesetz (EU-Richtlinie 94/62/EG) vereinbart sind.

Generell gilt der Grundsatz der erweiterten Herstellerverantwortung, wonach Hersteller, Importeure und (Online-)Händler in die Verantwortung genommen werden. Wenn du nun in verschiedene Staaten der EU lieferst (z.B. internationalen oder EU-weiten Versand anbietest), bist du höchstwahrscheinlich auch verpflichtet, sich in jedem einzelnen Staat an einem Recyclingsystem zu beteiligen, deine Verpackungen zu lizenzieren oder eine Verpackungs- oder Abfallsteuer an den jeweiligen Staat zu zahlen.

WAS IST DER GRUND FÜR DAS VERPACKUNGSGESETZ?

Das EU-Verpackungsgesetz zielt darauf ab, die nationalen Richtlinien für den Umgang mit Verpackungen und den daraus entstehenden Abfällen zu vereinheitlichen. Konkret geht es um den Schutz der Umwelt durch die Vermeidung von Verpackungsabfällen.

Der Grundgedanke dahinter ist die Kreislaufwirtschaft und die damit verbundene Abfallhierarchie. Diese besagt, dass die oberste Priorität darin besteht, Abfall zu vermeiden. Andernfalls sollte er für die Wiederverwendung vorbereitet oder recycelt werden. Ist dies nicht möglich, kommen andere Verwertungsmethoden wie die Abfallverbrennung oder die Beseitigung in Betracht. Gleichzeitig wird Wert darauf gelegt, dass der Umgang mit Verpackungsabfällen gesundheitsschonend ist.

EU-VERPACKUNGSGESETZ - AUF WEN TRIFFT ES ZU?

Das EU-Verpackungsgesetz betrifft den Industrie-, Handels-, Verwaltungs-, Handels-, Produktions-, Dienstleistungs- und Haushaltssektor und die dort anfallenden Verpackungsabfälle - für alle Länder der Europäischen Union. Es ist für dich als Hersteller und Einzelhändler verbindlich und gilt zum Beispiel auch für die Pharmaindustrie (Medizinprodukte-Verpackungsrichtlinie) oder für den Fall, dass du deine Produkte bereits verpackt von einem Großhändler beziehst.

Die Unternehmen müssen also ein Entgelt für die von dir in Verkehr gebrachten Materialien zahlen. Das bedeutet, dass alle Unternehmen verpflichtet sind, Verpackungen zu entsorgen, die zum ersten Mal in Verkehr gebracht werden und beim Endverbraucher als Abfall anfallen. Dies gilt nicht nur für große Mengen und Unternehmen, sondern auch für die allererste Verkaufsverpackung, die ein Händler oder Hersteller in Verkehr bringt.

MUSS ICH DIE VERPACKUNG, DIE ICH BENUTZE, REGISTRIEREN?

Seit 2019 ist es verpflichtend, die Verpackungen, die du in den Verkehr bringst, jedes Jahr zu registrieren. Bei Verstößen gegen das Verpackungsgesetz (z.B. Nichtregistrierung der Verpackungsmenge) drohen in Deutschland erhebliche Strafen. Der Bußgeldrahmen beginnt bei der Abgabe der Datenmeldung mit einem Bußgeld von bis zu 10.000 Euro und kann im Zusammenhang mit einer fehlerhaften Systembeteiligung sogar zu einem Bußgeld von bis zu 200.000 Euro führen. Für eine Vollständigkeitserklärung, die nicht richtig, nicht vollständig oder nicht rechtzeitig abgegeben ist, können die Behörden Ordnungswidrigkeiten mit einem Bußgeld von bis zu 100.000 Euro verhängen.

WELCHES MATERIAL MUSS ICH REGISTRIEREN?

  • Pappe, Papier, Karton

  • Aluminium und andere Metalle

  • Glas

  • Getränkekarton-Verbundstoffe

  • Eisenhaltige Metalle

  • Andere Verbundverpackungen

  • Sonstige Materialien

WIE LIZENSIERE ICH MEINE JÄHRLICHE VERPACKUNG?

  1. Registrierung

  2. Lizenziere die von dir jährlich verbrauchte Verpackungsmenge auf einer Website eines dualen Systems.

  3. Kontrolle deiner Mengen

WAS KANN ICH TUN, WENN ICH NICHT WEIß, WIE VIELE VERPACKUNGSMATERIALIEN ICH IN UMLAUF GEBRACHT HABE?

Du kannst dich zum Beispiel an deinen Lieferanten wenden, der deine Verpackungen liefert. Oder du wendest dich an den Hersteller, der deine Waren produziert; dieser weiß in der Regel genau, welche Mengen er verwendet. Du kannst auch die jährlich bestellte Menge an Materialien, die du benötigst, anhand deiner Rechnungen überprüfen, um den Betrag zu berechnen. Es empfiehlt sich, eine Liste aller Rechnungen zu führen, die den Kauf von Verpackungsmaterial beinhalten.

Wenn du dir noch unsicher bist, findest du auf den meisten Websites der dualen Systeme einen Verpackungsrechner. Dieser hilft dir, die korrekte Menge der zu lizenzierenden Verpackungen zu ermitteln.

Auch wenn es Zeiten gibt, in denen der Großhandel schwieriger zu sein scheint, ist es dennoch wichtig, sichtbar zu sein und den Geschäften von deinen tollen Produkten zu erzählen. Vielleicht hast du einige Ideen aus diesem Artikel mitgenommen und dich inspirieren lassen, wie du deine Anzeigen auf FAIRLING interessant gestalten kannst. Kontaktiere uns gerne, wenn du Hilfe benötigst!

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