Was ist Leasing?
Leasing ist eine beliebte Finanzierungsalternative, besonders im Mittelstand. Statt Investitionsgüter wie Maschinen, Fahrzeuge oder Immobilien zu kaufen, können diese gegen eine Leasinggebühr genutzt werden. Das ist ideal, wenn Eigenkapital gebunden ist oder Kreditlinien geschont werden sollen.
Leasingverträge sind flexibel in Volumen, Objekt und Laufzeit. Am Vertragsende kann der Kunde das Leasinggut übernehmen oder es verbleibt beim Leasinggeber. Technisch gesehen ist Leasing die entgeltliche Überlassung von Wirtschaftsgütern, wobei Rechte und Pflichten wie Wartung und Instandhaltung oft beim Leasingnehmer liegen.
Welche Leasingarten gibt es?
1. Direktes & Indirektes Leasing
Beim direkten Leasing ist der Hersteller auch der Leasinggeber, z. B. in der Automobilbranche. Beim indirekten Leasing ist der Leasinggeber unabhängig vom Hersteller.
2. Financial Leasing
Diese häufigste Leasingform hat mittel- bis langfristige Laufzeiten. Rechte, Pflichten und Risiken liegen beim Leasingnehmer, der oft ein Kaufrecht am Vertragsende hat.
3. Operate Leasing
Kurzfristige Laufzeiten zeichnen das Operate Leasing aus, z. B. für Produktionsspitzen. Rechte und Risiken verbleiben beim Leasinggeber, und es gibt kein automatisches Kaufrecht.
4. Sale-and-Lease-Back
Hier werden bestehende Investitionsgüter verkauft und zurückgeleast, um Liquidität zu schaffen und stille Reserven zu heben.
5. Mietkauf
Beim Mietkauf wird das Objekt zunächst gemietet, mit der Option, es später zu erwerben. Mietkaufverträge sind flexibel und ermöglichen Bilanzierungsvorteile.
Wie läuft der Leasingprozess ab?
Der Kunde bestellt das Wirtschaftsgut.
Ein Leasingvertrag wird mit der Leasinggesellschaft abgeschlossen.
Das Gut wird an den Kunden geliefert.
Die Leasinggesellschaft bezahlt das Gut, der Kunde prüft und bestätigt den Zustand.
Der Kunde zahlt die Leasingraten und nutzt das Gut.
Welche Unterlagen werden benötigt?
Objektunterlagen
Aktuelle BWA und SuSa
Jahresabschlüsse der letzten zwei Jahre
Für wen ist Leasing geeignet?
Leasing ist ideal für fast alle mobilen Investitionsgüter, wie Fuhrparks, Maschinen oder Geschäftsausstattung. Auch Softwareleasing ist möglich. Es schont Eigenkapital und Kreditlinien, verteilt Anschaffungskosten und erhält Liquidität. Voraussetzungen: Unternehmenssitz in Deutschland, Crefo-Score unter 300, sowie BWA und SuSa.
Die 40-90-Regel
Die Grundmietzeit muss zwischen 40 % und 90 % der Nutzungsdauer liegen, um steuerlich als Leasing anerkannt zu werden. Andernfalls könnte das Finanzamt das Leasinggut als Eigentum des Leasingnehmers werten.
Welche Vor- und Nachteile hat Leasing?
Vorteile ✅
Steuervorteile: Leasingraten sind steuerlich absetzbar.
Planungssicherheit: Feste Raten erleichtern Kalkulationen.
Kein Wertverlust: Der Leasingnehmer trägt keinen Wertverlust.
Schonung der Kreditlinien: Mehr Spielraum für Investitionen.
Bilanzneutralität: Keine Veränderung der Eigenkapitalquote.
Einfache Realisierung: Leasingobjekte dienen als Sicherheit.
Flexibilität: Laufzeiten und Technologie bleiben aktuell.
Günstigere Zinsen: Spezialisierte Anbieter bieten oft bessere Konditionen.
Nachteile ❌
Bindung: Verträge sind meist mittelfristig und schwer kündbar.
Fixkosten: Monatliche Belastung durch Leasingraten.
Langfristig teurer: Höhere Kosten als bei Krediten.
Kündigungsrisiko: Zahlungsverzug kann zu fristloser Kündigung führen.