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Alles rund um Factoring!

Vor über 2 Monaten aktualisiert

Was ist Factoring?

Factoring beschreibt die Abtretung von Forderungen eines Gläubigers an einen externen Dienstleister. Dabei überträgt der ursprüngliche Gläubiger (Factoringkunde) seine Forderungen gegenüber seinen Kunden an den neuen Gläubiger (Factor). 😊


Wie funktioniert Factoring?

Der Prozess einer Factoringfinanzierung läuft in der Regel wie folgt ab:

  1. Der Factoringkunde liefert die Waren oder erbringt die Dienstleistung wie vereinbart.

  2. Die daraus entstandene Forderung wird an den Factor verkauft, wodurch das Risiko der Forderung auf den Factor übergeht.

  3. Der Factor zahlt den Forderungsbetrag abzüglich einer Servicegebühr an den Factoringkunden aus.

  4. Das Unternehmen erhält dadurch sofortige Liquidität und trägt kein Risiko mehr durch die ursprüngliche Forderung. 💸

  5. Der Factor treibt die Forderung beim Abnehmer ein. Beim stillen Factoring bleibt der Factor dabei im Hintergrund.

  6. Der Abnehmer begleicht schließlich seine Verbindlichkeiten direkt beim Factor.

Je nach Branche, Forderungsgröße und wirtschaftlicher Lage kann der Prozess individuell angepasst werden. Unsere erfahrenen Berater stehen Ihnen dabei jederzeit zur Seite! 😊


Welche Arten von Factoring gibt es?

Factoring bietet verschiedene Lösungen, um individuell auf die Bedürfnisse der Kunden einzugehen.

(i) Offenes und stilles Factoring

  • Offenes Factoring: Der Abnehmer wird über den Forderungsverkauf informiert.

  • Stilles Factoring: Der Abnehmer wird nicht informiert. Diese Variante wird häufig in Branchen wie der Automobilindustrie oder dem Lebensmitteleinzelhandel genutzt, wo Factoring weniger akzeptiert wird.

(ii) Full Service und Inhouse Factoring

  • Full Service Factoring: Der Factor übernimmt das Debitorenmanagement und Mahnwesen.

  • Inhouse Factoring: Das Debitorenmanagement bleibt beim Factoringkunden, was jedoch mit administrativen Auflagen verbunden ist. Diese Lösung eignet sich meist für größere Unternehmen.

(iii) Ausschnittsfactoring

Hier werden nur bestimmte Forderungen verkauft, z. B. nach Debitoren oder Rechnungsgrößen. Diese Variante ermöglicht einen bedarfsgerechten Liquiditätszufluss, ist jedoch eher die Ausnahme.

(iv) Reverse Factoring

Beim Reverse Factoring werden Verbindlichkeiten gegenüber Lieferanten verkauft. Es wird jedoch selten genutzt, da die Einkaufsfinanzierung eine geeignetere Alternative darstellt. Mehr dazu finden Sie im Artikel „Alles rund um Einkaufsfinanzierung“. 😊


Für wen eignet sich Factoring?

Factoring eignet sich für Produktions- und Handelsunternehmen mit hohen ausstehenden Forderungen, langen Zahlungszielen oder Liquiditätsengpässen. Auch Unternehmen mit guter Bonität profitieren davon.

Geeignete Branchen:

  • Logistik

  • E-Commerce

  • Produktion

  • Handwerk

  • Handel

  • Fahrzeugbau

  • IT-Dienstleister

  • Personaldienstleistung

Indikatoren für Factoring:

  • Lange Zahlungsziele bei kurzfristigem Liquiditätsbedarf

  • Hoher Forderungsbestand

  • Mangelnde Liquidität

  • Hohe Fremdkapitalquote

  • Überlastetes internes Debitorenmanagement

Relevante Kennzahlen:

  • Forderungsvolumen > 25.000 €

  • Erbrachte Lieferung/Leistung

  • Forderungen aus LuL im Verhältnis zu Umsatz und Bilanzsumme

  • Zahlungsziele länger als 14 Tage


Welche Dokumente werden benötigt?

Für ein maßgeschneidertes Angebot benötigen wir:

  • Jahresabschlüsse der letzten zwei Jahre inkl. Vorjahresvergleich

  • Aktuelle BWA mit Summen- und Saldenliste

  • Bankenspiegel

  • Offene Posten Liste der Debitoren und Kreditoren mit Fälligkeiten

  • Mustervorgang (optional)

Nach Einreichung der Unterlagen dauert die Prüfung und Angebotserstellung ca. 2–6 Werktage. Die Vertragsabwicklung erfolgt in der Regel innerhalb von 14 Tagen. 😊


Welche Vor- und Nachteile hat Factoring?

Vorteile:

  • Verbesserte Eigenkapitalquote: Keine neuen Verbindlichkeiten, stattdessen höhere Eigenkapitalquote.

  • Verbesserte Bonität: Eine höhere Eigenkapitalquote steigert die Bonität.

  • Cashflow: Frische Liquidität ermöglicht die Begleichung von Verbindlichkeiten und Investitionen. 💰

  • Entlastung: Weniger Aufwand im Debitorenmanagement und Schutz vor Zahlungsausfällen.

  • Skonti & Rabatte: Nutzung von Skontierungs- und Rabattmöglichkeiten.

  • Unabhängigkeit: Weniger Abhängigkeit von Banken und Schonung von Kreditlinien.

  • Flexibilität: Eine Erhöhung der Factoringlinie ist schnell und ohne Bereitstellungsgebühren möglich.

Nachteile:

  • Konditionen: Höhere Kosten als bei langfristigen Krediten.

  • Umfang: Meist wird der gesamte Forderungsbestand verkauft, einzelne Forderungen können ausgeschlossen werden.

  • Mindestanforderungen: Forderungen müssen vollständig erbracht sein, um sie zu verkaufen.

😊 Factoring bietet viele Vorteile, die individuell auf Ihre Bedürfnisse abgestimmt werden können!

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