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Crowdfarming Orangenbaum
Warum adoptieren wir Bäume?
Warum adoptieren wir Bäume?
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Verfasst von Lorine
Vor über einer Woche aktualisiert

Ein jeder hat natürlich seinen persönlichen Grund, Motivation oder Ausrede, um einen unserer Orangenbäume zu adoptieren. In diesem Artikel erklären wir, warum wir uns entschlossen haben, unsere Orangenbäume zur Adoption anzubieten.

Das ganze Jahr über haben Landwirte, genauso so wie jeder andere Mensch auch, die ein oder andere Sorge. Aber wie bei so vielem im Leben: für die meisten unserer "Probleme" lässt sich eine Lösung finden und andere muss man einfach akzeptieren, weil wir sie nicht kontrollieren können. Sich unnötig den Kopf zu zerbrechen bringt uns nicht weiter. In dem Moment, in dem wir akzeptieren, dass wir eh nichts an den Umständen ändern können, verwandelt sich das Problem in eine Herausforderung.

Unsere grundlegenden Sorgen als Orangenbauer sind zweierlei Natur: naturbedingte Risiken (unvorhersehbar, wenn auch meist akzeptabel) und die Sorge um kommerzielle, marktwirtschaftliche Risiken (meist schwer nachvollziehbar und für Kleinbauern nicht akzeptabel).

  1. Naturbedingte Risiken: Frost, Hagel, Wind, Schädlinge oder andere "Naturkatastrophen". Unsere Orangenbäume wachsen in einem mediterranen Klima mit sehr guten Bedingungen für den Anbau von Zitrusfrüchten. Dennoch gibt es Wochen, in denen niedrige Temperaturen einen Teil der Ernte einfrieren können, es gibt auch Tage, an denen der Wind die Orangen aus den Ästen "pflückt" oder andere Tage, an denen Hagel Macken auf der Orangenschale hinterlässt. Diese Risiken sind zwar schwer oder unmöglich vorherzusagen, aber wir müssen sie einfach nur annehmen. Sie beeinflussen die Menge der Früchte, ihr Aussehen und in einigen Fällen auch die Menge des Saftes oder sogar seinen Geschmack. Die Natur bestimmt!

  2. Risiken in der Vermarktung: Was uns Landwirten nachts am meisten den Schlaf raubt, ist die Sorge, ob wir unsere zu einem fairen Preis verkaufen können. In Zeiten einer globalisierten Welt sind Kleinbauern hilflos. Jede Saison beginnst man zu säen und zu pflanzen, ohne zu wissen, ob und zu welchem Preis man die Ernte verkaufen kann oder zu welchem Preis. In vielen Fällen waren wir gezwungen, unsere Orangen unter den Produktionskosten zu verkaufen, weil es keinen anderen Ausweg gab. Diese Risiken sind nicht akzeptabel und liegen außerhalb der menschlichen Logik:

"Wofür soll ich eigentlich noch weiter machen?" "Was motiviert mich noch, gute Qualität zu produzieren, wenn ich nachher meine Ernte nicht loswerde?" "Warum will keiner die weniger hübschen Orangen haben, wenn sie doch von innen genauso lecker sind?" "Ich kann kein Team einstellen, wenn ich nicht einmal den Verkaufspreis meines Produktes kenne."

Während unserer ersten Jahre bei Naranjas del Carmen kam es nicht selten vor, dass mein Bruder Gabriel und ich uns unseren eigenen Lohn am Monatsende nicht auszahlen konnten. Als wir uns entschlossen, zwei Leute einzustellen, um weitermachen zu können, begannen wir beide, nebenbei anderweitig zu arbeiten, um ein Gehalt beziehen zu können.

Dank CrowdFarming können wir nun einen Teil unserer Verkaufsrisiken abdecken. Dank der Adoption unserer Bäume schaffen wir es, unsere Produktion an die tatsächliche Nachfrage unserer Orangen anzupassen. Wir bauen die Bäume an und wissen, dass jeder von ihnen einen Besitzer hat, der einen festen Baumpflegepreis zahlt. Während der Anbausaison verdoppelt sich unsere unsere Motivation dank direkter Bestellung der Menschen, die die Ernte genießen werden. Wir arbeiten im Wissen, dass es die Mühe wert ist und alle Früchte, die wir anbauen, ein glückliches Ende haben werden.

Gonzalo Úrculo

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