Wenn du im Dashboard unter Berichte → Produktleistungen schaust, siehst du genau, wie viel Umsatz jedes Produkt gemacht hat. Aber woher weiß das System das eigentlich? Besonders wenn jemand ein Menü bestellt, in dem mehrere Produkte enthalten sind?
In diesem Artikel erklären wir dir Schritt für Schritt, wie diese Berechnung funktioniert.
Warum diese Berechnung notwendig ist
Viele Gastronomiebetriebe verkaufen Menüs oder Combodeals. Da diese aus mehreren Produkten mit möglicherweise unterschiedlichen Mehrwertsteuersätzen bestehen, muss das System den Preis fair auf die einzelnen Bestandteile verteilen. Das ist notwendig, um für jedes Produkt die richtige Mehrwertsteuer zu berechnen und korrekt zu berichten.
Beispiel:
Ein Menü kostet 12 Euro und enthält:
• Einen Burger (einzeln: 8 Euro)
• Pommes (einzeln: 3 Euro)
• Ein Getränk (einzeln: 4 Euro)
Einzeln würde das 15 Euro kosten, aber als Menü zahlst du 12 Euro.
Das System muss also bestimmen:
Wie verteilen wir diese 12 Euro fair auf die einzelnen Produkte?
Das ist wichtig, weil:
• Jedes Produkt im Bericht seinen eigenen Umsatz anzeigen muss
• Für jedes Produkt die korrekte Mehrwertsteuer berechnet wird
• Du sehen möchtest, welche Produkte wirklich gut laufen
Schritt 1: Das System schaut auf die Originalpreise
Das System prüft zuerst, was die einzelnen Produkte normalerweise kosten.
In unserem Beispiel:
• Burger → 8 Euro
• Pommes → 3 Euro
• Getränk → 4 Euro
Gesamt: 15 Euro
Schritt 2: Jedes Produkt erhält einen prozentualen Anteil
Nun berechnet das System, welcher Anteil des Menüpreises zu welchem Produkt gehört.
Berechnung:
• Burger: 8 / 15 = 53,33%
• Pommes: 3 / 15 = 20,00%
• Getränk: 4 / 15 = 26,66%
Schritt 3: Der Menüpreis wird nach diesen Prozentsätzen verteilt
Das Menü kostet 12 Euro → so wird es verteilt:
• Burger: 12 × 53,33% = 6,40 Euro
• Pommes: 12 × 20% = 2,40 Euro
• Getränk: 12 × 26,66% = 3,20 Euro
Zusammen = 12 Euro
Der Umsatz stimmt also immer genau mit dem Betrag überein, den der Kunde bezahlt hat.
Schritt 4: Die Mehrwertsteuer wird pro Produkt neu berechnet
Manchmal haben die Produkte in einem Menü unterschiedliche Mehrwertsteuersätze. Dann berechnet das System für jedes Produkt separat die Mehrwertsteuer.
Beispiel (zur Illustration in Deutschland):
• Burger → 7%
• Pommes → 7%
• Cola → 19%
Das System nimmt dann den Umsatzanteil des jeweiligen Produkts und berechnet darauf die korrekte Mehrwertsteuer.
Jedes Produkt bekommt also seine eigene Mehrwertsteuerzeile im Bericht.
Warum manchmal Abweichungen entstehen
Nicht alles in einer Bestellung ist ein eigenes Produkt. Viele Dinge sind Addons oder Optionen, wie:
• Extra Soße (0,50 Euro)
• Großes Menü (+2 Euro)
• Extra Topping
Diese Addons haben keine eigene Produktzeile im Bericht, werden aber in den Gesamtpreis eingerechnet.
Das bedeutet:
• Sie erhöhen den Gesamtpreis des Menüs oder Produkts
• Dieser höhere Preis wird proportional auf die Produkte verteilt
• Das Addon selbst erscheint nicht als eigene Zeile im Bericht
Was ist die Folge?
Produkte können mehr Umsatz anzeigen als ihr ursprünglicher Preis.
Beispiel:
Ein Burger-Menü kostet normalerweise 12 Euro, aber der Kunde fügt 5 Euro an Extras hinzu → Gesamt: 17 Euro.
Diese 5 Euro werden vollständig dem Burger-Menü zugeordnet, da es kein anderes Produkt gibt, dem sie zugeordnet werden können.
Dadurch sieht es so aus, als hätte das Burger-Menü 17 Euro Umsatz, obwohl der Basispreis eigentlich 12 Euro beträgt.
Warum Mehrwertsteuer-Abweichungen entstehen können
Weil das System jeden Menübestandteil einzeln rundet (zum Beispiel auf 2 Nachkommastellen), können kleine Differenzen entstehen.
Eine Rundung ist vielleicht nur 0,01 Euro, aber wenn du:
• Hunderte Menüs verkaufst
• Mit verschiedenen Mehrwertsteuersätzen
• Und vielen Addons
… dann können diese kleinen Rundungsdifferenzen sich summieren – zum Beispiel zu einem Unterschied von 2,85 Euro.
Das ist normal und gehört zu dieser Art der Berechnung.
Zusammenfassung
So werden die Produktleistungen berechnet:
• Das System schaut auf die Originalpreise der Produkte in einem Menü
• Jedes Produkt erhält einen prozentualen Anteil
• Der bezahlte Menüpreis wird nach diesen Anteilen verteilt
• Jedes Produkt erhält Umsatz + Mehrwertsteuer basierend auf seinem Anteil
• Addons werden dem Produkt zugeordnet, zu dem sie gehören
• Kleine Rundungsdifferenzen können sich zu einem kleinen Gesamtunterschied summieren