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Konditionen & Versand
Wie definiere ich gute Konditionen? (Mindestbestellwert, Zahlungsbedingungen, etc.)
Wie definiere ich gute Konditionen? (Mindestbestellwert, Zahlungsbedingungen, etc.)
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Verfasst von Luisa
Vor über einer Woche aktualisiert

Neben den Versandbedingungen, ist es auch essentiell wichtig, generelle Konditionen festzulegen, sodass der potenzielle Kunde direkt weiß, wie ein Deal mit dir aussehen würde.

Mindestbestellmenge

Bei Mindestbestellmengen ist es wichtig, die Balance zwischen den folgenden zwei Fragen zu halten:

  • Welche Bestellmenge macht es für mich attraktiv, meine Produkte zum Einkaufspreis anzubieten?

  • Welche Bestellmenge ist passend für neue Shops und lässt mich attraktiv erscheinen?

Um einen geeigneten Mindestbestellwert festzulegen, sollte man daher folgende Punkte beleuchten:

  • Was ist der durchschnittliche Einkaufspreis meiner Produkte?

  • Wie viele verschiedene Produkte biete ich insgesamt an?

  • Wie viele verschiedene Produkte sollte der Laden kaufen, um meine Produkte gut präsentieren zu können?

  • Gibt es meine Produkte in verschiedenen Größen oder Farben?

  • Werden meine Produkte erst nach Erteilung des Auftrags produziert? Brauch ich eine bestimmte Menge, um überhaupt produzieren zu können?

  • Biete ich Point-of-Sale-Materialien an, die eine bestimmte Menge meiner Produkte unterbringen?

Bitte bedenke, dass ein neuer Kunde deine Produkte ggf. erst testen und entsprechend zunächst eine kleinere Bestellung aufgeben möchte. Entsprechend können zu hohe Mindestbestellmengen eher abschreckend wirken. Es ist jedoch durchaus möglich, verschiedene Mindestbestellmengen für Erstbestellung und Nachbestellungen festzusetzen.

Generell kann es auch eine interessante Idee sein, die Mindestbestellmenge mit den Versandkosten zu kombinieren. So kann es z.B. eine interessante Strategie sein, Produkte ohne Mindestbestellwert anzubieten. Um dabei dann sicherzustellen, dass Shops trotzdem eine größere Menge bestellen, kann zusätzlich ein kostenloser Versand ab einer gewissen Orderhöhe angeboten werden.

Zahlungsbedingungen

Auch über Zahlungsbedingungen sollte man sich im Vorfeld Gedanken machen. Zwar wird dies vermutlich nicht die Kaufentscheidung des Ladens beeinflussen, jedoch können attraktive Zahlungsbedingungen ggf. zu einem höheren Warenkorb und/oder einer schnelleren Kaufentscheidung führen.

Hierzu gibt es folgende Dinge zu definieren:

Welche Zahlungsmöglichkeiten möchte ich anbieten?

Kann der Laden bei mir nur per Überweisung bezahlen? Auf ein ausländisches Konto zu überweisen ist teilweise mit hohen Kosten verbunden. Gebühren, die der Laden lieber in die Produkte investieren sollte. Besteht zum Beispiel die Möglichkeit per PayPal zu bezahlen?

Darüber hinaus kann eine Ratenzahlung den Warenkorb erhöhen. Wenn die Möglichkeit besteht, die Zahlung zu splitten, kann das die Bestellmenge deutlich erhöhen. Hierfür gibt es auch verschiedene Anbieter, die die Forderung übernehmen. So bekommst du den vollen Betrag sofort ausgezahlt, der Laden zahlt die Ware aber in Raten.


Ähnliches gibt es auch beim Factoring. Wenn du dem Laden eine Zahlungsfrist von 30 Tagen gibst, aus Cashflow-Gründen allerdings lieber sofort den Betrag gutgeschrieben bekommen möchtest, kannst du die Rechnung einfach auslagern. Auch hierfür gibt es verschiedene Anbieter, die dir den vollen Betrag sofort zahlen. Der Laden bezahlt dann mit Zahlungsziel an den Anbieter.

Welche Zahlungsfrist soll eingehalten werden?

Natürlich ist es schön, die Zahlung sofort zu erhalten – gerade für kleine Marken ist Cashflow wichtig. So aber auch für Läden. Um die Zahlung für den Laden attraktiver zu machen, denk gerne darüber nach, ob es auch infrage kommt, ein Zahlungsziel von z.B. 30 Tagen aufzusetzen. Oder alternativ kann es attraktiv sein, wenn 50% bei der Bestellung und 50% bei der Lieferung der Ware berechnet werden .

Auch hier ergibt es Sinn, wieder im Kopf zu behalten: Sind deine Produkte auf Bestellung produziert? Benötigst du das Geld, um produzieren zu können? Zudem ist es durchaus möglich, verschiedene Zahlungsfristen für Erstbestellungen und Reorders festzulegen.

Sonstige Konditionen

Abschließend kannst du dir noch Gedanken machen, welche Konditionen ein zusätzliches Plus für den Laden sein könnten:

  • Wenn deine Produkte vom Kunden im Laden getestet werden sollen: Hast du die Möglichkeit, Tester mitzuschicken?

  • Kannst du deinen Kunden Marketingmaterial/Displays anbieten?

  • Gibt es Sonderangebote ab einem bestimmten Bestellwert? Sind die Preise geclustert? Können Rabatte angeboten werden (besonders in schwierigen Zeiten oder wenn Geschäfte nachbestellen)?

  • Wie werden Retouren gehandhabt? Gibt es die Möglichkeit, Produkte zurückzusenden, wenn sie sich nicht gut verkaufen? Wenn ja, unter welchen Bedingungen (z.B. müssen sie eine bestimmte Anzahl von Tagen im Shop liegen, etc.)? Und was passiert, wenn die Produkte fehlerhaft/kaputt im Laden ankommen? Eine klare Vorgehensweise in den Konditionen kann hier Frustration auf Ladenseite entgegenwirken, welche sich langfristig negativ auf die Kooperation auswirken könnte.

  • Können die Produkte auf Kommission angeboten werden? Wenn ja, wie werden die Verkäufe getrackt? Wie wird die Zahlung abgewickelt, sobald ein Produkt verkauft ist (direkt, monatlich, vierteljährlich, etc.)?

  • Kann für bestimmte Zeiträume ein schneller Versand angeboten werden (z.B. wenn man in der Weihnachtssaison des Großhandels eher spät dran ist)? Wie lange dauert die Lieferung im Allgemeinen und wie wird sie gehandhabt?

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