Tipps zum Umgang mit Verstopfung
Vor über einer Woche aktualisiert

Verstopfung ist selten Gesprächsthema, obwohl sie relativ häufig vorkommt. Das liegt sicher hauptsächlich daran, dass den meisten von uns dieses Thema peinlich ist. Aber trotzdem sollten wir uns unregelmäßigen Stuhlgang etwas näher ansehen.

Gründe für das Auftreten von Verstopfung

Obwohl Stuhlgang ein relativ normaler Vorgang sein sollte, sind Sie vielleicht erleichtert zu erfahren, dass viele Menschen unter Verstopfung leiden. Oder anders gesagt: Sie sind nicht die einzige Person, die keinen perfekten Stuhlgang hat.

Für Verstopfung gibt es verschiedene Ursachen und eine ballaststoffarme Ernährung ist eine davon.

Unregelmäßiger Stuhlgang ist ein erstes Anzeichen. Sie sollten dies als Anregung nehmen, die möglichen Ursachen für die Verstopfung herauszufinden. Weitere Anzeichen für eine mögliche Verstopfung:

  • Probleme oder erhöhte Kraftanstrengung beim Stuhlgang

  • Das Gefühl, dass Ihren Darm nicht ungehindert entleeren können

  • Harter Kot in Klumpen oder Kieselform

  • Unvollständige Darmentleerung nach dem Stuhlgang

Zusätzlich zu folgenden Umständen:

  • Nur 2 bis 3 Mal Stuhlgang pro Woche

Einer der Hauptverursacher für Verstopfung, unter der Sie momentan leiden, ist höchstwahrscheinlich Ihre Ernährung. Eine ballaststoffarme Ernährung, Flüssigkeitsmangel, Mangel an essenziellen Nährstoffen und übermäßig verarbeitete Lebensmittel sind nur einige aus einer langen Liste von Ursachen. Auch die im 21. Jahrhundert so häufig vorkommenden Faktoren wie Stress und übermäßiges Sitzen sind ebenfalls mit Verstopfung in Verbindung gebracht worden.

Tipps zur Bekämpfung von Verstopfung

Im Grund bedeutet das, dass Sie Ihre Verdauungsprobleme größtenteils durch einfache Änderungen Ihrer Lebensgewohnheiten in den Griff bekommen können. Wir möchten Ihnen hier einige Möglichkeiten vorstellen, wie Sie Verstopfung entgegenwirken können:

Zufuhr von Flüssigkeit

Ganz oben auf der Liste der Mittel gegen Verstopfung steht „viel trinken“. Damit der Stuhlgang ungehindert erfolgen kann, ist Wasser unabdingbar. Flüssigkeitsmangel sorgt für härteren Kot und führt zu den Beschwerden, die Sie bei Verstopfung haben. Alkohol und Koffein können zu Flüssigkeitsmangel führen. Wenn Sie unter Verstopfung leiden, sollten Sie daher beides meiden. Sie können Ihr normales Wasser durch kohlensäurehaltiges Wasser oder Wasser mit Geschmack ersetzen, sodass Sie mehr trinken.

Bewegung

Sport wurde auf seine förderliche Wirkung in Bezug auf Verstopfung untersucht. Sport ist zwar kein Heilmittel, aber unterstützt Ihren Darm in seiner Tätigkeit. Schlicht: Sport fördert die Verdauung. Aufgrund der durch Sport angeregten Darmtätigkeit wird für die Stuhlbildung auch weniger Wasser benötigt. Trotz all der Vorteile von sportlicher Betätigung sollten Sie Ihr tägliches 30-minütiges Training nicht auslassen, wenn Sie ein Gefühl von Verstopfung haben.

Ballaststoffanteil erhöhen und verarbeitete Lebensmittel vom Speiseplan streichen

Milchprodukte, verarbeitete Produkte, Junk-Food und frittierte Lebensmittel tragen bekanntermaßen zu Verstopfung bei. Ihr Darm wird bei solchem Essen träge. Außerdem haben diese Lebensmittel nur einen geringen Nährwert. Ballaststoffe hingegen beeinflussen Volumen und Konsistenz des Stuhls. Sobald Sie Ihre Ernährung mit Ballaststoffen anreichern, wird Ihnen die Darmentleerung weniger Schwierigkeiten bereiten. Gemüse, Obst, Hafer und Vollkornprodukte enthalten viele Ballaststoffe. Nehmen Sie Ballaststoffe trotzdem nur in Maßen zu sich, denn in einigen Fällen kann ein übermäßiger Verzehr die Verstopfung verschlimmern.

Darm entleeren, wenn Sie das Bedürfnis danach verspüren

Je länger Sie den Stuhlgang hinauszögern, desto schwieriger wird es. Durch Darmbewegungen, die die Darmentleerung ermöglichen, entsteht der Drang zur Toilette zu müssen. Wenn Sie einen Moment warten, obwohl Sie Zeit hätten, direkt zu gehen, kann dies zu einer erhöhten Anstrengung beim Stuhlgang führen. In diesem Moment wird Ihr Verhalten zu einer bewussten Handlung gegen ein System, das gerade ruht. Außerdem wird dem Kot Wasser entzogen, wenn er über längere Zeit im Darm verbleibt.

Den Stuhlgang bewusst verändern

Obwohl viele von uns glauben, eine vermeintlich optimale Haltung einzunehmen, indem sie sich über ihr Handy oder eine Zeitschrift beugen, kann der Darm so jedoch nicht effizient entleert werden. Wenn Sie hingegen Ihre Füße auf einen kleinen Hocker stellen und sich leicht über Ihren Unterleib beugen, ähnlich wie auf einer Hocktoilette, so ist dies die ideale Position für den Stuhlgang. Diese Position verringert die Belastung und regt den Darm an, sich zusammenzuziehen.

Aktive Stressbewältigung

Stress beeinträchtigt wahrscheinlich bereits einige Ihrer sonst normalen Körperfunktionen, darunter auch Ihre Darmtätigkeit. Durch Stress verursachte Darmprobleme reichen von Verstopfung bis hin zu Durchfall. Was für andere eine gute Methode zur Stressbewältigung darstellt, muss nicht zwangsläufig auch bei Ihnen funktionieren. Tief durchatmen, Sport treiben, Yoga, ausreichend Schlaf oder ein Kurzurlaub können bei Verstopfung wahre Wunder wirken.

Warum es so wichtig ist, Verstopfung nicht zu ignorieren

Der genaue Grund für Verstopfung bleibt oft im Dunkeln. Aber wenn Sie jemals unter Verstopfung leiden, sollten Sie sich unbedingt darum kümmern. Verstopfung ist nicht nur die Ursache für anhaltende Beschwerden oder gar Schmerzen, sie kann auch Ihren Beckenboden beeinträchtigen. Die erforderliche Kraftanstrengung, die zumeist noch gegen die natürliche Darmbewegung gerichtet ist, schwächt den Tonus des Analschließmuskels, was sich wiederum negativ auf den Beckenboden insgesamt auswirkt.

Pressen beim Stuhlgang kann außerdem zu Hämorrhoiden und Analfissuren führen. Diese können wiederum Blutungen verursachen, die die Beschwerden, die Sie momentan verspüren, nochmals verstärken.

Führen diese einfachen Änderungen Ihrer Lebensgewohnheiten nicht zu einer Linderung der Verstopfung, sollten Sie mit Ihrer Ärztin oder Ihrem Arzt sprechen. Man kann dazu verleitet werden, ohne ärztlichen Rat Medikamente einzunehmen, die als gegen Verstopfung wirkend vermarktet werden, jedoch sind die Ursachen für Verstopfung wirklich vielfältig. Ohne über die Einzelheiten zu sprechen, ist es schwer, die genaue Ursache zu ermitteln.

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