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Hypertoner Beckenboden
Vor über 3 Jahren aktualisiert

Autorin: Laura Justin, Physiotherapeutin aus Australien

Wie alle anderen Muskeln des Körper können sich auch die Beckenbodenmuskeln aufgrund von Stress, Überbeanspruchung und anderer Faktoren „verspannen“ oder überaktiv werden. Das kann zu Schmerzen und anderen Symptomen führen – genau wie eine Beckenbodenschwäche!

Eine Überaktivität des Beckenbodens wird auch als „hypertoner“, „verspannter“ oder „dyssynergischer“ Beckenboden bezeichnet.

Was weist auf einen überaktiven Beckenboden hin?

  • Schmerzen beim Einführen eines Tampons oder beim Geschlechtsverkehr

  • Häufiger Harndrang

  • Gefühl, dass Sie Ihre Blase nie vollständig entleeren

  • Häufige Harnwegsinfekte

  • Verstopfung

  • Manchmal auch Schmerzen und Verspannungen im unteren Rücken, in der Hüfte, der Leistengegend oder im Unterleib

  • Gelegentliche Belastungsinkontinenz

Diese Symptome können auf einen überaktiven Beckenboden hinweisen. Eine Diagnose sollte jedoch von einem Beckenboden-Physiotherapeuten gestellt werden. Ein Physiotherapeut kann auch dabei helfen, die Ursachen einer Verspannung der Beckenbodenmuskulatur zu ermitteln.

Was verursacht eine Überaktivität des Beckenbodens?

Die Beckenbodenmuskulatur kann durch eine Reihe von Faktoren überaktiv werden oder verspannen. Im Allgemeinen kommt es dazu, wenn die Muskeln angespannt werden, obwohl sie entspannt sein sollten.

Einige mögliche Faktoren sind:

  • Stress/Belastung – der Beckenboden kann verspannen, ähnlich wie der Nacken oder der Kiefer

  • Trauma – wie eine Verletzung des Rückens, der Hüfte oder des Beckens oder eine Verletzung durch Geschlechtsverkehr

  • Infektion oder Entzündung der Beckenorgane

  • Funktionsstörung der Blase oder des Darms

  • Hypermobilität/Überdehnbarkeit – Menschen mit mangelnder Hüft- und Beckenstabilität kompensieren dies unter Umständen mit der Beckenbodenmuskulatur

  • Chronische Haltemuster – ständiges Anspannen der Bauchmuskeln, des Beckenbodens und/oder des Gesäßes als erlerntes Verhalten und erlernte Körperhaltung

  • Zu viele Kegel-Übungen! (Ja, das gibt es)

Was kann man tun, um einen verspannten Beckenboden zu entspannen?

Der wichtigste Schritt: zu lernen, wie man den Beckenboden richtig entspannt, um die Muskelanspannung und die damit verbundenen Symptome zu verringern. Wie kann man das lernen?

  • Bauchatmung und Entspannungstechniken

  • Abbau vom Stress im Nervensystem, z. B. durch Achtsamkeit oder Yoga

  • Regelmäßiger Blasenentleerung/regelmäßiger Stuhlgang

Neben Entspannung können auch Behandlungen und Übungen die Beckenbodenaktivität weiter reduzieren:

  • Manuelle physiotherapeutische Entspannungstherapie (intern oder extern)

  • Dammmassage

  • Dehnübungen für Hüfte und Becken

  • Unter Umständen kann auch die Stärkung der Gesäßmuskeln helfen, die Belastung des Beckenbodens zu verringern

Kann man Kegel-Übungen machen, auch wenn man unter einem überaktiven Beckenboden leidet?

Das kommt darauf an, aber wir würden sie nicht empfehlen. Wenn die Größe des Perifits keine Beschwerden verursacht und man sich während der Kegel-Übungen stark auf die Entspannung konzentriert, können sie jedoch nicht schaden. Konzentriert man sich bei den Kegel-Übungen aber zu stark auf die Kontraktion und achtet nicht auf das vollständige Loslassen nach der Kontraktion, kann das zu einer weiteren Verspannung im Beckenbereich führen.

Ein Beckenbodentherapeut kann Ihnen auf Ihren Beckenboden abgestimmt Übungen zeigen.

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