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Ich soll einen Muskel an zwei aufeinanderfolgenden Tagen trainieren – ist das ein Fehler?

Hier erfährst du die Gründe dafür, dass du einen Muskel an zwei Tagen hintereinander trainieren sollst.

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Verfasst von Daniel
Vor über 2 Wochen aktualisiert

Kurz gesagt: Nein, das ist kein Fehler. MyFitCoach plant dein Training basierend auf deiner individuellen Situation – unter Berücksichtigung aller wichtigen Parameter wie Zeitverfügbarkeit, Übungsauswahl, Trainingsziel, Volumenbedarf und Regenerationsfähigkeit. In bestimmten Konstellationen kann es dabei sinnvoll oder notwendig sein, einen Muskel an zwei Tagen hintereinander zu belasten.


Warum kann das passieren?

In der Regel achtet MyFitCoach auf eine ausgewogene Verteilung des Trainingsreizes über die Woche. Dennoch kann es in speziellen Fällen vorkommen, dass ein Muskel an zwei aufeinanderfolgenden Tagen trainiert wird. Typische Gründe dafür sind:

  • Begrenzte Anzahl an verfügbaren Trainingstagen

  • Zeitliche Einschränkungen bei der Trainingsdauer pro Einheit

  • Eingeschränkte Übungsauswahl oder Gerätezugriff

  • Hoher Volumenbedarf für bestimmte Muskelgruppen

  • Individuelle Präferenzen oder Zielsetzungen

In solchen Fällen wählt MyFitCoach stets die beste Option im Rahmen deiner Vorgaben. Wenn ein Muskel dabei an zwei Tagen hintereinander beansprucht wird, geschieht dies bewusst und mit dem Ziel, eine Überladung zu vermeiden und das optimale Trainingsvolumen effizient zu verteilen.


Ein weitverbreiteter Irrtum

Viele glauben, dass 15 Sätze Bizeps an einem einzigen Tag effektiver seien als z. B. 8 Sätze an Tag 1 und 7 Sätze an Tag 2. Doch Studien zeigen, dass bei hohen Satzzahlen innerhalb einer Einheit die Trainingsqualität rapide abnimmt. Dies liegt an:

  • Neuromuskulärer Ermüdung

  • Sinkender Bewegungsausführung

  • Reduzierter Muskelaktivierung pro Satz

In solchen Fällen ist es deutlich effektiver, das Volumen über zwei Tage aufzuteilen – selbst wenn nur 24 Stunden zwischen den Einheiten liegen. So kann der Muskel erneut mit höherer Qualität trainiert werden und du vermeidest sogenanntes „Junk-Volume“ – also Sätze, bei denen die Reizintensität durch Erschöpfung so niedrig ist, dass sie kaum noch adaptiven Mehrwert bieten.


Was kann ich tun, wenn mir das nicht passt?

Falls du einen Split oder eine Tagesverteilung bevorzugst, bei dem dieselbe Muskelgruppe nicht an zwei Tagen hintereinander beansprucht wird, bietet dir die App flexible Anpassungsmöglichkeiten:

Du kannst anpassen:

  • Trainingshäufigkeit (z. B. von 3 auf 4 Tage/Woche)

  • Trainingszeit pro Einheit (z. B. von 30 auf 45 Minuten)

  • Splitstruktur (z. B. Push/Pull vs. Ganzkörper)

➡️ Hier findest du eine Übersicht aller in der App verfügbaren Splits:
👉 Welche Splits stehen in der App zur Verfügung?

Durch eine Anpassung dieser Parameter kannst du die Verteilung der Muskelgruppen gezielter steuern und potenziell Doppelbelastungen vermeiden – sofern dein Wochenplan es zulässt.


Fazit

Die kurzfristige doppelte Belastung eines Muskels ist keine Fehlplanung, sondern in komplexen Fällen oft die beste verfügbare Lösung innerhalb deiner gewählten Rahmenbedingungen. MyFitCoach priorisiert stets die langfristige Trainingsqualität, die Vermeidung unnötiger Ermüdung und den gezielten Muskelreiz – selbst wenn das bedeutet, von klassischen „Bro-Rules“ abzuweichen.

Wenn du Fragen zur individuellen Trainingsplanung hast oder Hilfe bei der Anpassung deiner Einstellungen benötigst, melde dich gerne jederzeit unter support@myfitcoach.de – wir helfen dir gerne weiter!

Quellen

Schoenfeld, B. J., Ogborn, D., & Krieger, J. W. (2016).
Dose-response relationship between weekly resistance training volume and increases in muscle mass: A systematic review and meta-analysis.
Journal of Sports Sciences, 35(11), 1073–1082.

Verteilung des Volumens auf mehrere Tage sinnvoller als „Alles an einem Tag“

Schoenfeld, B. J., Grgic, J., & Krieger, J. W. (2019).
Effects of resistance training frequency on measures of muscle hypertrophy: A systematic review and meta-analysis. Sports Medicine, 49(8), 1377–1387.

Ermüdung und Leistungsabfall bei zu vielen Sätzen

Raastad, T., et al. (2000).
Neuromuscular fatigue and recovery after heavy resistance training.
Journal of Strength and Conditioning Research, 14(4), 456–464.

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